DIGITALE KONZERTEINFÜHRUNG

ÜBER DAS SOMMER:KONZERT

Als Schweizer Liedfestival fördert das RHONEFESTIVAL an seinem SOMMER:KONZERT ausschliesslich die – mehrheitlich unbekannten – Schweizer Komponist:innen und Dichter:innen und leistet damit hörenswerte Pionierarbeit zur (Wieder-)Entdeckung von Schweizer Musik und Literatur. Da mehr SWISSNESS als rund um den Schweizer Nationalfeiertag nicht möglich ist, findet dieses «musikalische Strahlenmeer“ am Vorabend des Nationalfeiertages statt.

ÜBER DAS PROGRAMM

Der Liederabend mit Kathrin HOTTIGER und Edward RUSHTON zeigt die unbekannte und umso hörenswertere Vielfalt der Schweizer Liedkunst von der Romantik bis zum Aufbruch in die Moderne: Der deutsche Komponist Paul HINDEMITH hielt sich ab 1912 immer wieder Zeit in der Schweiz auf. 1953 emigrierte er in die Schweiz, dann in die USA und kehrte 1953 vollständig in die Schweiz zurück. An HINDEMITHS Kompositionsstil lehnte sich der Aargauer Komponist Max ZEHNDER in seinen fünf Liedern für Sopran mit großer Bewunderung an. 

Mit HYPERIONS SCHICKSALSLIED im Programm winden die Künstler zusammen mit dem bedeutendsten romantischen Schweizer Komponisten Theodor FRÖHLICH dem deutschen Hymnen- und Oden-Dichter Friedrich HÖLDERLIN ein Kränzlein zu seinem 250. Geburtstag.

Der amerikanisch-Schweizer Komponist Ernest BLOCH konnte bereits zu Lebzeiten in den Vereinigten Staaten, wo er den größten Teil seines Lebens verbrachte, große Erfolge verzeichnen, in der Schweiz hingegen geriet er fast in Vergessenheit. Im Programm erklingen zwei französische Lieder mit Texten derDichterin Béatrix RHODÈS.

Der 1889 in Baden geborene Emil FREY studierte in Paris, wirkte in Berlin und Moskau und kehrte dann beim Ausbruch der Oktoberrevolution in die Schweiz zurück. Dem spätromantischen Stile verhaftet zeichnet er klangmalerisch das erhabene Hochgebirge, in dem sich das junge Mädchen seinem Lebensschicksale hingibt. Diesem Mädchen ist im GUGGISBERGERLIED die unerfüllte Liebe von Vreneli und Hansjoggeli gegenüber gestellt. 

Der deutsche Komponist Hans PFITZNER schließt den Abend mit seinem Zyklus auf Gedichte des wohl berühmtesten Schweizer Dichters des 19. Jahrhunderts ab: Die von Gottfried KELLER betitelten ALTEN WEISEN erzählen von verschiedenen Frauen, die in seiner revidierten Fassung zu einer einzigen starken Frau versus schwacher Mann zu verschmelzen scheinen. Gleichzeitig schildert die Gedichtsammlung den symmetrischen Auf- und Abstieg ihres Lebens: Von der übermütigen jungen Frau führt das Leben über nicht erfüllte Liebe zum resignativen Alter.

Abschuss des Abends bildet das berühmte SCHIFFERLIEDCHEN, ebenfalls von Gottfried KELLER, in einer Vertonung des deutsch-Schweizer Komponisten Heinrich von HERZOGENBERG.

DIE INTERPRET:INNEN

Die Berner Sopranistin Kathrin HOTTIGER arbeitet besonders gerne im kammermusikalischen Rahmen im Liedduo mit Edward RUSHTON oder mit dem auf alte Musik spezialisierten Ensemble I Pizzicanti. Engagements im Konzert- und Opernbereich führten sie u.a. nach Moskau (Eurydice), Jerusalem sowie an das Luzerner Theater (Amore, Venus, Gretel). Sie gewann beim internationalen Wettbewerb für Barockoper „Pietro Antonio Cesti“ 2018 den 3. Preis und war Semifinalistin beim Wettbewerb „Neue Stimmen“ 2019. www.kathrinhottiger.ch

Der britische Pianist und Komponist Edward RUSHTON ist Preisträger der C. F. Meyer-Stiftung 2020. Seit 2000 ist er Dozent für Liedbegleitung an der Musikhochschule Luzern. Neben Auftritten in verschiedenen instrumentalen Formationen tritt er international als Liedbegleiter auf. Seine Vorliebe für das Liedrepertoire und sein Wunsch, dieses weiter zu verbreiten, veranlasste ihn 2015 das Projekt BESUCH DER LIEDER ins Leben zu rufen, um Liederabende in Privaträumen erklingen zu lassen. www.edwardrushton.net

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