LIEDER.GARTEN 5/7

Faszination Volkslied

Morgen Samstag erklingt der 5. LIEDER.GARTEN des Rhonefestivals für Liedkunst im Stockalpergarten in Brig. 

Das Rhonefestival für Liedkunst präsentiert in seinen Open-Air-Konzerten im Stockalpergarten die gesamte Bandbreite des Liedes: Nach einem thematischen Eröffnungskonzert, einem romantischen und einem britischen Beitrag inklusive eines Beethoven-Geburtstagsständchens folgten am letzten Samstag italienischen Canzoni mit den jungen Zürcher Musikern Sascha Emanuel Kramer (Tenor) und Alexander Boeschoten (Klavier): Gerade in dieser Freilicht-Atmosphäre erstrahlten die alt bekannten italienischen Kantilenen von „Funiculi, Funicula“ über Lieder von Tosti und Donizetti bis „O sole mio“ mit frischem Geist, theatralisch angedeutet von Kramer mit Strohhut; nuanciert begleitet von Boeschoten.

Vor- und rückgewandte Reflexion

Der fünfte Lieder.Garten von morgen Samstag um 17h im Stockalpergarten in Brig ist einerseits eine Rückbesinnung auf unser Kulturgut des Erzählens sowie auf das einstmals einfache, aber nicht weniger erfüllte Bergleben und die Schönheit der Natur. Des weiteren ist das Kurzkonzert unter dem Titel „Volks/Lied/Kunst“ auch eine Hommage an die Singstimme als ureigenstes Instrument und an den Ursprung des Kunstliedes im Volkslied: Musik ist von Menschen für Menschen entstanden, um Gefühle auszudrücken oder sich selbst durch das Konstrukt Kunst zu reflektieren. Diesen Spiegel hält uns das in Brig ansäßige Duo UMS `n JIP mit Ulrike Mayer-Spohn (Flöte und Elektronik) und Javier Hagen (Gesang und Elektronik) mit Volksliedern zum Mitsingen sowie mit Neuinterpretationen und Werken von Maria Porten vor. In diesem Sinne knüpft das Konzert auch an das vom Duo initiierte Corona-Projekt „Volksliädär leere“ an, welches auf seiner Homepage textliche und melodische Anleitungen zum Wiederentdecken der heimatlichen Volkslieder anregt.

Eintauchen in neue Klänge

Dabei gilt das Duo UMS ´n JIP als eines der renommiertesten, zahlreich ausgezeichneten und mit über 300 eigens für das Ensemble komponierten und von der Biennale in Venedig bis Shanghai und Buenos Aires aufgeführten Werken auch eines der aktivsten Ensembles für Neue Musik der Gegenwart. Ihr Open-Air-Konzert reizt über das Inhaltliche hinaus die neuste Klangempfindung aus: Wie wirkt die noch nicht tradierte, die noch nicht abermals wiederholte und so hör-etablierte Musik auf den Zuhörer? Welcher emotionale oder ästhetische Wert kann gewonnen werden durch das Einlaßen auf das Ungewohnte, Neue? Das Konzert wird so nicht zum voreingestellten Erfüllen von Erwartungen, sondern schafft gemeinsam mit dem Publikum einen neuen Raum der Begegnung und der Empfindung. 

Der Eintritt ist frei, um finanzielle Unterstützung der Künstler durch digitale oder direkte Geldspenden wird gebeten. Weitere Informationen unter www.rhonefestival.ch

 
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