HERBSTKONZERT: SHAKESPEARE’S GRÜFTE
FRAUENFIGUREN ZWISCHEN LIEBE, MACHT, WAHNSINN & TOD
Das Rhonefestival für Liedkunst lädt kommenden Samstag, 12. November um 20 Uhr zum Herbstkonzert mit Franziska Heinzen und Benjamin Mead in das Kellertheater Brig ein, welches sich zu einer Gruft für ausgewählte Figuren Shakespeares verwandelt.
Liebe kann verzücken, verstören – und zerstören. Bereits im ausgehenden 16. Jahrhundert bietet der britische Schriftsteller und Meister der Extreme und Nuancen William Shakespeare (1564–1616) faszinierende Einblicke in Seelenwelten, innerlich von großer Zerrissenheit, äusserlich von komplexen Beziehungskonstellationen, politischen Machtspielereien oder gesellschaftlichen Erwartungen gesteuert. Shakespeare’s Figuren haben in ihrer Intensität durch Charaktereigenschaften, Entwicklung, Sprachrhythmus und Wortkombination bis heute nicht an Aktualität eingebüsst. Zwischen Archetypen und Vorreiter der romantischen Liebe bieten die Figuren eine hervorragende Vorlage, sich verdichtet durch die Liedkunst auszudrücken, weswegen sich bis heute auch Komponist:innen noch mit seinen Psychogrammen auseinandersetzen.
Im Herbstkonzert des Rhonefestivals für Liedkunst stehen die drei Figuren Ophelia, Cleopatra und Lady Macbeth in melodisch bis entrückten Vertonungen der deutschen Komponisten von Wolfgang Rihm, Alexander Muno und Manfred Trojahn im Mittelpunkt, abgerundet durch Betrachtungen über die Liebe und den Tod von Gerald Finzi und Erich Korngold. Interpretiert werden die Lieder von der Briger Sopranistin Franziska Heinzen sowie dem Pianisten Benjamin Mead, die jüngst für ihre zweite CD-Einspielung für einen Opus Klassik nominiert wurden.